Der Name Tenochtitlan, das pulsierende Herz des Aztekenreiches, hallt noch heute durch die Geschichte Mexikos wider. Doch bevor Hernán Cortés seine Truppen an die Ufer dieses riesigen Sees führte, gab es eine entscheidende politische Entscheidung, ein Bündnis, das den Lauf der Ereignisse grundlegend verändern sollte: die Tlaxcaltekische Allianz.
Die Tlaxcalteken waren ein indigenes Volk in Zentralmexiko, dessen Hauptstadt sich nordöstlich von Tenochtitlan befand. Obwohl kulturell und sprachlich den Azteken verwandt, lebten sie in ständigem Konflikt mit dem mächtigen Reich. Die Azteken, bekannt für ihre militärische Überlegenheit und ihren Expansionsdrang, hatten die Tlaxcalteken unterworfen und zwangen sie zur Zahlung Tributs. Diese Unterdrückung schürte tiefe Ressentiments und den Wunsch nach Befreiung.
Als Hernán Cortés im Jahr 1519 mit seinen Konquistadoren in Mexiko landete, sah er eine Chance: eine Allianz mit dem Feind des Feinds zu schließen. Die Tlaxcalteken, auf der Suche nach einem Weg, die aztekische Herrschaft zu beenden, sahen in Cortés einen potenziellen Verbündeten.
Die Verhandlungen waren komplex und verlangten ein hohes Maß an diplomatischem Geschick. Die Tlaxcalteken waren weise und misstrauisch. Sie wollten sicherstellen, dass eine Allianz mit den Spaniern ihnen nicht mehr Schaden als Nutzen bringen würde. Cortés hingegen wusste, dass er die Unterstützung der Tlaxcalteken dringend benötigte, um seine eigene militärische Schwäche auszugleichen.
Schließlich einigten sich beide Seiten auf einen Pakt. Die Tlaxcalteken stellten Cortés Truppen und Nachschub, während Cortés versprach, den Aztekenherrschaft zu beenden. Dieses Bündnis erwies sich als entscheidend für den Erfolg der spanischen Eroberung.
Die Tlaxcalteken waren wertvolle Verbündete. Sie kannten das aztekische Terrain, sprachen die Sprache und verstanden die Taktiken des Feindes. In zahlreichen Schlachten kämpften sie Seite an Seite mit den Spaniern gegen die Azteken, wobei ihre Tapferkeit und ihr Wissen über lokale Strategien einen entscheidenden Faktor darstellten.
Vorteil der Tlaxcalteken | Bedeutung für Cortés |
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Lokale Expertise | Orientierung im Terrain, Verstehen der aztekischen Taktiken |
Militärische Erfahrung | Unterstützung in Schlachten gegen die Azteken |
Sprachkenntnisse | Kommunikation mit anderen indigenen Völkern, Rekrutierung neuer Verbündeter |
Die Tlaxcalteker kämpften nicht nur aus taktischen Gründen. Sie sahen in der Eroberung Mexikos durch die Spanier auch eine Chance auf Befreiung von der aztekischen Herrschaft. Dies macht sie zu komplexen historischen Akteuren, die ihren eigenen Interessen nachgingen und gleichzeitig den Verlauf der Geschichte Mexikos grundlegend veränderten.
Die Tlaxcalteker waren nicht die einzigen indigenen Völker, die sich Cortés anschlossen. Andere Gruppen wie die Cholula und die Totonaken schlossen ebenfalls Bündnisse mit den Spaniern. Doch die Allianz mit den Tlaxcalteken erwies sich als entscheidend für den Erfolg der Eroberung Mexikos.
Die Geschichte der Tlaxcaltekischen Allianz ist ein Beispiel dafür, wie politische Opportunismus und historische Umstände zu tiefgreifenden Veränderungen führen können. Es zeigt auch die Komplexität der Beziehungen zwischen indigenen Völkern und europäischen Kolonialkräften.